wandertalk Nr. 11 Christian Hasucha - Kunst als Eingriff in den Alltag

Seit über 40 Jahren interveniert der Berliner Künstler Christian Hasucha (*1955) im öffentlichen Raum – auf Parkplätzen, Marktplätzen, in Metropolen und Dörfern. Mit seinen sogenannten „Öffentlichen Interventionen“, die er zuweilen auch „Stadt-Implantate“ nennt, nimmt er irritierende, teils widersprüchliche Eingriffe in den Alltag vor. Sein Ziel ist es, gewohnte Wahrnehmungsmuster zu durchbrechen und neue Bedeutungen für alltägliche Umgebungen zu schaffen.  

Hasuchas Kunst lebt vom Dialog mit Passanten, Behörden und Stadtverwaltungen. Er hinterfragt städtische Strukturen, indem er sie nachahmt, parodiert oder absichtlich missversteht. So nutzt er die Sprache von Ordnungs- und Bauämtern, um deren Logik zu entlarven und gleichzeitig künstlerisch zu unterwandern. Seine Kunst fordert nicht nur zum Sehen, sondern auch zum Denken und Handeln heraus – mitten im alltäglichen Leben.  

Der in Berlin Neukölln geborene Künstler studierte an der Hochschule der Künste Berlin und an der Chelsea School of Art in London. Seine Arbeiten wurden europaweit ausgestellt und häufig durch Städte und Kunstinstitutionen unterstützt. Zu seinen bekanntesten Projekten zählen die „Pulheimer Rochade“, „JETZT“, eine mehrwöchige Lichtblitz-Aktion in Köln und Frankfurt/Main sowie „Die Insel“, ein künstlich geschaffener, auf Gerüststelzen schwebender Grashügel im urbanen Raum von Berlin, Lier (Belgien), Fribourg (Schweiz). Wien und im württembergischen Ditzingen.  

Als Dozent und Gastprofessor lehrte Hasucha unter anderem in Berlin, Weimar und Kassel. 2012 wurde er mit dem Sparda-Kunstpreis NRW ausgezeichnet.

 

Christian Hasucha 

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